Was wäre, wenn genmanipulierte Lebewesen die gezielte Lebensmittelproduktion für uns übernehmen? Was wäre, wenn sich Leder züchten ließe? Was wäre, wenn Objekte die eigene Vervielfältigung steuern könnten? Was wäre, wenn unser Umgang mit Geld anderen Regeln und Ritualen unterläge?
Was, wenn das Raster oder System – das Grid – in Frage gestellt wird, um ein eigenes Gegenmodell zu entwickeln? Dann wäre man »off the grid«, also außerhalb gängiger marktüblicher Systeme. Das Undenkbare zu denken und zu benennen ist ein wesentlicher Motor der Wirtschaft. Ohne Spekulationen und Visionen gäbe es keine Veränderung, keinen Wandel, keinen Fortschritt und keine Revolutionen. Unser bestehendes, auf Wachstum basierendes Wirtschaftssystem gewährleistet nach wie vor keine gerechte Verteilung von Ressourcen, Bildung, Nahrung und Gesundheit. Hier braucht es starke Ideen und Visionen für eine neue zukunftsgerechte Ökonomie.
Die von Sarah Dorkenwald konzipierte und kuratierte Ausstellung zeigte aktuelle Designpositionen, die durch zukunftsgerichtete Konzepte und Design Fiktionen Perspektivwechsel wachrufen und Alternativen aufzeigen. Mit Hilfe von spekulativem Design werden fiktionale Realitäten greifbar und dienen als Katalysator für Neues.
Projekte von:
Eva Jäger (US) & Guillemette Legrand (FR) The Era of Khaki Ethics, Miriam Bunte (D) & Te-San Yang (TWN) Foodrevolution, Amy Congdon (UK) Tissue engineered Haute Couture, Jesse Howard (USA) Hacking Households und Cloning Objects, Lucas Teixeira (PRT) HOS, Marlies Kolodziey (D) & Lucas Teixeira (PRT)Next Gardens, Studio PSK (UK), Reciprociti Bank, Committee (UK) The last Man‘s Seat
Fotos: Olaf Becker