Sarah Dorkenwald

Designerin und Kuratorin

Sarah Dorkenwald untersucht in ihrer gestalterischen und theoretischen Arbeit das kritische wie transformative Potenzial von Design.

Im Austausch mit Wissenschaft und Gesellschaft sowie im Kontext von Lehre und Forschung erprobt sie neue Formen des Wissenstransfers, bei denen Design als Werkzeug für eine kritische Auseinandersetzung mit aktuellen und aufkommenden technologischen wie gesellschaftlichen Entwicklungen sowie als Katalysator im Erdenken, Verhandeln und Ausprobieren alternativer Zukünfte dient.

Ihre Vision ist Lebensräume nachhaltiger, resilienter und mit mehr Lebensqualität und Biodiversität zu gestalten. Hierzu begleitet sie im Rahmen ihrer Tätigkeit bei HM:UniverCity an der Hochschule München methodisch inter- und transdisziplinäre Innovations- und Forschungsprozesse (u. a. in Kooperation mit der Stadt Wolfratshausen »Transformationslabor Museum Wolfratshausen« sowie dem Fraunhofer IAO I Center for Responsible Research and Innovation (CeRRI) »Ressortforschungseinrichtungen als Transformationsmotoren«) und entwickelt mit ihrem Studio UnDesignUnit eigenständige partizipative Formate zu gesellschaftlich relevanten Themen.

Ihre Herangehensweise ist partizipativ-forschend sowie sinnlich-experimentell. In ihrer Praxis wendet sie Gestaltung und Designmethoden an, um Perspektivwechsel, Aushandlungsprozesse und das Imaginieren und Ausprobieren alternativer Prototypen und Lebensformen zu befördern. Hierbei setzt sie sich theoretisch wie praktisch mit Designansätzen aus dem Social Design, dem kritischen und spekulativen Design, dem Design-Aktivismus und dem systemischen Design auseinander.

Die Lehre ist ein zentraler Bestandteil ihrer Arbeit. Der Schwerpunkt liegt dabei auf spekulativen und kritischen Designansätzen, Designgrundlagen, experimentellem Design und visueller Kommunikation sowie designtheoretische Seminare. Sie hat eine Professur und lehrt seit sieben Jahren an der Hochschule für Kommunikation und Gestaltung in Ulm (2017-2024), außerdem hatte sie Lehraufträge an der THA Augsburg (2023), Goethe-Institut Irak (2022), TH Nürnberg (2020-2022), Hochschule München (2017-2019), OTH Regensburg (2011-2014), Ontario University Art and Design (2005-2007).

2012 bis 2016 war sie für bayern design, das internationale Kompetenzzentrum für Wissenstransfer und Kollaborationen rund um Design, tätig und kuratierte neue Vermittlungsformate und Ausstellungen u. a. im Kontext der Munich Creative Business Week (MCBW)

Als Designexpertin ist sie regelmäßig Mitglied in Jurys, u.a. beim Förderpreis für Design der Stadt München sowie für den Designpreis der Stadt München, der höchsten Auszeichnung der Stadt, für den sie 2023 die Preisträgerin Ayzit Bostan nominierte, und die Laudatio für sie hielt.

Im Rahmen eines Lehr- und Förderprojektes gibt sie zusammen mit der Künstlerin Isabelle Enders die Publikation »Animal Fiction« heraus, 2022. Sie schreibt für Designzeitschriften (u.a. »form«, »Nomad«) sowie Fachpublikationen (u.a. »Kitchens by chmara.rosinke«, Hg. Maciej Chmara, Ania Rosinke, Spector Books, 2019; »Neue Allianzen für die Gestaltung der Zukunft«, Hg. Elisabeth Hartung, av edition, 2018; »Out of Office«, Hg. Simone Schimpf und Theres Rohde, Surface, 2017; »Visionen gestalten: Neue interdisziplinäre Denkweisen und Praktiken in Design, Kunst und Architektur«, Hg. Elisabeth Hartung, av edition, 2017).

Sarah Dorkenwald hat ein Diplom (Uni) in Visueller Kommunikation der Hochschule für Gestaltung Offenbach. Sie war als Art Direktorin für das Fachmagazin »form« (1999-2002) sowie das kanadische Designstudio »Bruce Mau Design« (2002-2004) tätig. 2002-2012 leitete sie zusammen mit der Produktdesignerin Ruth Spitzer die in Toronto ansässige Designpartnerschaft »dorkenwald und spitzer« die durch ihre konzeptionellen Designprojekte, die mobile Lebensstile erforschen und Wohnkonventionen in Frage stellen, international bekannt wurde.

http://www.dorkenwald-spitzer.com

Foto: Verena Kathrein