Wovon würden wir uns ernähren, wenn immer weitere Teile der Erde durch die Erderwärmung von unwirtlichen Bedingungen geprägt sind? Welche Rolle können spekulative Designmethoden bei der Erforschung solcher ungewisser Zukünfte spielen?
Mit »Undesign #1« haben Sarah Dorkenwald und Karianne Fogelberg eine spekulative Dinner Performance konzipiert, bei der ein gemeinsam zubereitetes Essen als Katalysator für eine kontroverse Diskussion zwischen Mitwirkenden und teilnehmenden Gästen diente.
Das Dinner wurde in Zusammenarbeit zwischen der kritischen Designerin Lisa Ma und der Raw-Food-Köchin Christine Mayr als ein »Desert Traveler’s Meal« entwickelt, dessen einzelne Speisen vorwiegend mit Zutaten aus der Wüste zubereitet wurden. Die Zutaten orientierten sich an der Frage, welche ökologischen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen die fortschreitende Erderwärmung im Hinblick auf die Verfügbarkeit von Nahrung und Wasser haben könnte. Damit knüpften sie an das Forschungsprojekt von Lisa Ma »Extremigration« am Laboratory for Critical Technics an der Arizona State University an, in dem sie ein spekulatives Szenario untersucht,
das eine von der Erderwärmung betroffene Zukunft zum Ausgang nimmt und anhand dessen alternative Existenzweisen erforscht, die den gegenwärtigen Dualismus vom Leugnen des Klimawandels einerseits und der vermeintlichen Ausweglosigkeit andererseits überwinden könnten.
Als Special Guests trugen Michael John Gorman, Gründungsdirektor BIOTOPIA, und Tilman Ludwig von der Mikrobrauerei Tilmans Biere, München, ihre spezifischen Perspektiven zur Diskussion bei, zum Beispiel, inwieweit spekulatives Design auch bei der Vermittlung von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen beitragen kann, oder welche Auswirkungen eine Dürre auf die wasserintensive Bierproduktion hätte.
Gefördert von bayern design und dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie.
Fotos: Julia Bergmeister